Kapitaleinkünfte/ Selbstanzeige: Erste Meldungen nach dem AIA in der Schweiz und Österreich zum September 2018

1. Hintergrund

Der automatische Informationsaustausch (AIA) der Finanzverwaltungen ist in der Schweiz und Österreich bereits zum 1. Januar 2017 in Kraft getreten. Die ersten Meldungen werden die Schweiz und Österreich jedoch erst im September 2018 mit den Daten der deutschen Finanzverwaltung betreffend das Jahr 2017 austauschen.

2. Wer und was wird gemeldet?

Betroffen sind die Personen, die direkt ein Konto bei einem Schweizer bzw. Österreichischen Finanzinstitut haben oder als Begünstigter, Settlor, Protector oder als beherrschende Person eines Trust, einer Stiftung oder Sitzgesellschaft qualifiziert sind. Zu melden sind sämtliche Personen mit ihrem Wohnsitz oder Sitz Deutschland. Gemeldet werden Informationen zur Identifikation des Kontoinhabers bzw. der beherrschenden Person (z. B. Name, Adresse, Steuerdomizil und die Rolle der beherrschenden Person). Bei den Kontoinformationen werden u. a. die Kontonummer, der Name des meldenden Finanzinstitutes und dessen Anschrift gemeldet. Bei den zu meldenden Finanzinformationen handelt es sich um den Gesamtsaldo zum Ende des Kalenderjahres sowie die Bruttoerträge (Zinsen, Dividenden, sonstige Erträge) und die Bruttoveräußerungserlöse. Betreffend die meldepflichtigen Versicherungspolicen bei Investmentunternehmen (Trusts, Stiftungen und Domizilgesellschaften) erfolgt zusätzlich zur Meldung des Wertes die Mitteilung sämtlicher Auszahlungen.

3. Fazit

Strafbefreiende steuerliche Selbstanzeigen Schweizer bzw. Österreichische Geldanlagen betreffend sind voraussichtlich nur noch bis September 2018 möglich. Im Anschluss wird davon auszugehen sein, dass sich die deutsche Finanzverwaltung auf eine Selbstanzeige schädliche Tatentdeckung berufen wird.

Nicht deklarierte Schweizer bzw. Österreichische Kapitalerträge sind daher bis spätestens September 2018 im Rahmen einer Selbstanzeige zu berücksichtigen.